Kinder und Trauer

Es ist wahrscheinlich eine der schwierigsten Aufgaben für Eltern, dem Kind den Tod eines Menschen zu erklären und ihm zu helfen, mit dem Verlust umzugehen.

Folgende Fragen sollten sich Eltern stellen, bevor sie mit ihren Kindern über den Verlust und über die Verabschiedung vom Verstorbenen reden:

• Alter der Kinder: Kleinkinder trauern anders als Kinder im Grundschulalter
• Beziehung der Kinder zum Verstorbenen: Ist der Verstorbene im Umfeld des Kindes eine wichtige Person gewesen?
• Wunsch der Kinder: Kinder haben ein Recht, ihren Wunsch nach einem Abschied auszudrücken. Dieser darf nicht einfach übergangen werden, aber auch nicht eingeredet werden.
• Umstände des Abschieds: Ist der Todesfall im hohen Alter und in großem Frieden eingetreten oder handelt es sich um eine akute Schocksituation?
• Psychische Gesamtverfassung des Kindes: Ist das Kind eher lebendig und redselig oder besteht die Gefahr, dass die Bilder des Leichnams das Kind verstörten?

sprechen gute Gründe:

• Das Kind gehört auch zur Familie und hat ein Recht auf einen persönlichen Abschied. Auch wenn es um die Trauerfeier geht.
• Man darf dem Kind einen Todesfall in der Familie nicht vorenthalten oder verleugnen.
• Familienleben heißt auch die Gefühle von Schmerz und Trauer miteinander teilen. Kinder dürfen auch ihre Eltern weinen sehen.
• Kinder brauchen keine "Schonung", sondern ehrliche Antworten.
• Kinder wollen vielleicht durch ein gemaltes Bild, einen Brief, eine Sargbeilage oder ein liebgewordenes Symbol dem Verstorbenen ein Zeichen mitgeben. Reicht es zu sagen, man habe es in den Sarg hineingelegt, oder wollen Kinder das nicht auch mit eigenen Augen sehen?
• Der Abschied kann Beginn eines tieferen Gespräches über den Tod, die Endlichkeit des Menschen und relogiöse Fragen sein.
• Der Tod gehört zum Leben und damit auch zum Leben der Kinder.
• Müssen wir Erwachsene den Kindern Trost geben oder helfen nicht auch unsere Kinder uns, wenn wir mit ihnen zusammen den Weg durch die Trauer gehen?